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Horizont Europa sorgt für wirtschaftlichen Gewinn

Die Europäische Kommission (KOM) hat am 30. April eine Zwischenevaluierung des Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizont Europa, vorgestellt. In der entsprechenden Mitteilung bescheinigt die KOM dem Programm einen großen Mehrwert. Jeder über Horizont Europa investierte Euro wird bis 2045 voraussichtlich bis zu elf Euro an wirtschaftlichen Gewinnen und bis zu sechs Euro an gesellschaftlichen Vorteilen generieren.
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Nach etwas mehr als der Hälfte der Laufzeit von 2021 bis 2027 wurden bereits 43 Mrd. Euro der insgesamt 93,5 Mrd. Euro des Gesamtbudgets an mehr als 15.000 Projekte und mehr als 28.000 Forschende vergeben. Mit 15 Mrd. Euro entfällt der größte Anteil der Mittel auf Hochschulen. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen profitieren mit jeweils zwölf Mrd. Euro ebenfalls sehr stark. 

In der Analyse der KOM werden sowohl der Beitrag des Europäischen Forschungsrats (ERC) zu wissenschaftlicher Exzellenz als auch die Rolle des Europäischen Innovationsrats hinsichtlich der Unterstützung von Start-ups und KMU sowie der Mobilisierung von privaten Investoren hervorgehoben. 

Dennoch bleibt eine große Sorge der KOM die im globalen Vergleich weniger stark ausgeprägte Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Nur ein Drittel der von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen patentierten Innovation werden anschließend kommerziell genutzt. Außerdem besteht weiterhin ein Nachteil für europäische Start-ups hinsichtlich adäquater Finanzierungsmöglichkeiten gerade in der Scale-up Phase.

Das Herzstück der europäischen Forschungs- und Innovationsförderung bildet die Verbundforschung. Hier konnte der Anteil von Konsortien, die von Frauen geleitet werden, auf 31 Prozent gesteigert werden. Im Vorgängerprogramm Horizont 2020 lag dieser noch bei 24 Prozent. Auch wurden bisher 14 Prozent der Mittel an Länder mit einer geringeren Forschungs- und Innovationsleistung ausgezahlt. In der letzten Förderperiode waren es lediglich neun Prozent. Über die mit Horizont Europa neu eingeführten Missionen gelang es wiederum deutlich besser, Bürgerinnen und Bürger sowie andere Stakeholder einzubinden. Insgesamt wurde rund die Hälfte der Mittel an Akteure vergeben, die zum ersten Mal eine derartige Förderung einwerben konnten. Die Erfolgsquote von 16,4 Prozent ist allerdings weiterhin ein Anzeichen dafür, dass ein Großteil der exzellenten Bewerbungen auf Grund der begrenzten Mittel nicht gefördert werden kann. 

Weitere Informationen können der Pressemitteilung der KOM entnommen werden. (KdB)

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