Vom 16. bis zum 17 September 2020 haben sich die EU-Bildungsministerinnen und -minister zu einem informellen Treffen in Osnabrück zusammengefunden. Zentra-les Thema: Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Bildung und Ausbil-dung und die zukünftigen Herausforderungen insbesondere für die berufliche Bil-dung.
Die Bildungsministerinnen und -minister der EU-Mitgliedstaaten und der EFTA-Staaten tauschten sich in dieser Frage mit Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäf-tigung, Soziales und Integration, und Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, aus und diskutierten neben anderem über die von der Kommission im Rahmen der Kompetenzagenda vorgeschlagenen Maß-nahmen. Die überarbeitete Kompetenzagenda war Anfang Juli 2020 mit der Zielset-zung veröffentlicht worden, die Kompetenzen in der EU besser an den Arbeits-marktbedarf anzupassen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen und die Widerstandsfähigkeit der EU gegen Krisen zu erhöhen.
Auf der Agenda der EU-Bildungsministerinnen und Bildungsminister stand auch der Entwurf einer „Osnabrücker Erklärung“, der auf Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vorgelegt wurde. Sie soll zu einer Modernisierung der berufli-chen Bildung und einer Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im europäischen Bildungsraum beitragen.
Die „Osnabrücker Erklärung“ ist Teil des Kopenhagen-Prozesses, der 2002 ange-stoßen wurde, um die europäische Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bil-dung zu stärken. Die Leitlinien dieses Prozesses werden von den EU-Bildungsministerinnen und -ministern vorgegeben. An dem Prozess nehmen die für Berufsbildung zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Mitgliedstaaten, EU-Beitrittskandidaten, EEA- und EFTA-Staaten, Vertreter der europäischen Sozialpart-ner, die Kommission und das Europäische Parlament teil. Dementsprechend waren am zweiten Tag des informellen Treffens auch die europäischen Sozialpartner zu Gast in Osnabrück.
Die „Osnabrücker Erklärung“ soll nach einer jetzt folgenden Konsultationsperiode beim formelle Bildungsministerrat am 30. November 2020 unterzeichnet werden. (TSe/MK)
https://ec.europa.eu/germany/news/20200917-informeller-rat-bildungsminister_de
https://www.kmk.org/themen/internationales/eu-zusammenarbeit/kopenhagen-prozess.html