Die Offshore-Windenergie kann nach dem Bericht zur drittwichtigsten Energiequelle im europäischen Stromnetz werden, aber um von der heute installierten Kapazität auf die bis 2050 benötigte Kapazität zu kommen, muss die durchschnittliche Installationsgeschwindigkeit im Vergleich zu den letzten zehn Jahren um das Neunfache steigen. Dies stellt eine enorme Herausforderung für die gesamte Wertschöpfungskette dar, einschließlich der Fertigungskapazitäten für Erzeugungs- und Übertragungsanlagen, der unterstützenden Fertigungskapazitäten wie Schiffe, Werften und Häfen für die Montage und den Einsatz der Anlagen im Meer sowie der Ressourcen für die Planung, den Bau und den Betrieb von Offshore-Anlagen.
Die EU-Kommission hat mit dem Critical Material Act und dem Windkraftpaket bereits einige Elemente der Offshore-Lieferkette ins Visier genommen. Die Herausforderung ist jedoch enorm, da der Offshore-Infrastrukturmarkt inzwischen global ist und die Ressourcen knapp sind.
Über die Entwicklung der Infrastruktur hinaus werden die großen Mengen an Offshore‑Energiequellen das europäische Energiesystem voraussichtlich tiefgreifend verändern und sich auf die Energiemärkte und den Betrieb des Netzes auswirken.
Zuvor hatte der EU-Kommissar für den europäischen Green Deal, Maroš Šefčovič, auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos angekündigt, diesbezügliche Herausforderungen und Probleme im Rahmen einer europäischen Netzallianz anzugehen. (MF)
Erster Offshore-Netzentwicklungsplan der europäischen Übertragungsnetzbetreiber: https://tyndp.entsoe.eu/resources