Im Vorfeld der internationalen Klimaschutzkonferenz COP25 luden das Klimabündnis, die Umweltschutzorganisation Fern und die Landesvertretung Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Brasilien und die EU: Rechte indigener Völker, importierte Entwaldung und Klima“ am 13. November 2019 zu einer Podiumsdiskussion mit anschließendem Empfang.
Zur Begrüßung erklärte die Leiterin der Landesvertretung, Dr. Johanna Becker-Strunk, Rheinland-Pfalz sei Mitglied im Klimabündnis, um die Kommunen als Schlüsselakteure für den Klimaschutz zu unterstützen und weltweit für Klimagerechtigkeit einzustehen. Dem pflichtete der Präsident des Klimabündnisses und Bürgermeister von Köln, Andreas Wolter bei. Wolter betonte die Bedeutung des Regenwaldes und die Rolle indigener Völker für die Erhaltung der Regenwälder und für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Das Bündnis umfasst bereits über 1700 Mitglieder.
Mit Verweis auf die Auswirkung der Waldbrände auf den Klimawandel in der anschließenden Podiumsdiskussion setzte sich die Europaabgeordnete Anna Cavazzini für eine engere Verbindung zwischen der EU und Brasilien ein, um Artenvielfalt und Klima der Amazonas-Regenwälder zu erhalten und zu schützen. Dies solle auch in den Handelsbeziehungen berücksichtigt werden. Das Nachhaltigkeitskapitel im Mercosur-Abkommen müsse dazu verbindlicher werden und sicherstellen, dass keine durch Entwaldung oder Menschenrechtsverletzung produzierten landwirtschaftlichen Produkte wie Fleisch oder Soja importiert werden.
Gegen die Landnahme zum Zweck des Anbaus von Sojabohnen als Futtermittel und Zuckerrohr zur Ethanolherstellung und für einen fairen Handel engagiert sich Marivelton Barroso, Präsident des Verbandes Indigener Völker am Rio Negro (FOIRN). Adrianna Ramos vom sozioökonomischen Institut (Instituto Socioambiental) berichtete, wie zivile Organisationen in Brasilien durch die Kürzung staatlicher Unterstützung zunehmend in ihrer Arbeit eingeschränkt werden. Wer sich organisiere und für den Schutz des Waldes gegen Rodung und Landnahme durch landwirtschaftliche Großbetriebe einsetze, gerate in Gefahr, bedroht zu werden. Nicole Polsterer von der Umweltschutzorganisation Fern forderte, es müsse verhindert werden, dass Produkte importiert werden, die mit Chemikalien behandelt wurden, die in der EU bereits verboten wurden. Abschließend betonte sie, der Erhalt und die Wiederaufforstung der Wälder sei die beste Form, CO2 zu speichern. (TS)
https://archive.newsletter2go.com/?n2g=ka648rqf-gozb296f-w7y