| Green Deal

Klimaschutz sichert Gesundheit und Wirtschaft

Klima
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Die Europäische Kommission fordert in ihrer am 24. Februar 2021 veröffentlichten Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (COM(2021) 82) systematische Anpassungsprozesse in der gesamten Gesellschaft und ein besseres Verständnis der wechselseitigen Abhängigkeit von Klima- und Artenschutz.

Die Kommission rechnet mit erheblichen Veränderungen der Ökosysteme und Vegetationsarten in Europa und sieht in der Digitalisierung einen wichtigen Beitrag zum grünen Wandel. Daher sollen die Auswirkungen auf das Klima bei öffentlichen und privaten Entscheidungen künftig besser ausgewertet und in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden – etwa im Rahmen der Nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs).

Auch in der Finanzplanung (wie etwa der Haushaltsplanung) sollen die Risiken des Klimawandels künftig einbezogen werden. Aus dem Sonder-Haushalt zum Wiederaufbau nach der Corona-Krise, Next Generation EU sollen 37 Prozent der Aufbau- und Resilienzfazilität für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel verwendet werden, wobei aus den Fördermitteln unterstützte Projekte der Umwelt keinen erheblichen Schaden zufügen dürfen.

Die Kommission setzt dabei sowohl bei der Kohlenstoffspeicherung als auch der gesamtgesellschaftlichen Dekarbonisierung auf sogenannte „naturbasierte“ Lösungen, also beispielsweise die Wiedervernässung von Feuchtgebieten, mehr Grünflächen im städtischen Raum – auch durch Begrünung von Dächern und Wänden – und eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Naturschutz und der Erhalt gesunder Böden und sauberen Wassers soll bei der Infrastruktur- und Raumplanung künftig eine stärkere Rolle spielen. Durch Reduktion des Wasserverbrauchs soll einer klimawandelbedingten Wasserknappheit vorgebeugt und die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden. Um spätere Anpassungskosten zu vermeiden, sollen Infrastrukturvorhaben (etwa die Energieversorgung oder Gebäude) auch für künftige klimatische Gegebenheiten geeignet sein.

Durch die Plattform ClimateADAPT sollen so auch die gesundheitlichen Auswirkungen frühzeitig erkennbar werden. Die Kommission fordert einen besseren grenzüberschreitenden Datenaustausch und mehr Wissen zu Klimawandelfolgen. Die Europäischen Förderprogramme (z.B. GAP, HorizontEuropa, Life) sollen auf lokale Bedürfnisse ausgerichtet werden. Durch Beratung für den Bürgermeisterkonvent (Covenant of Mayors) und Weiterbildung durch EFS und Erasmus+ soll die lokale Widerstandsfähigkeit gegen die Klimawandelfolgen ausgebaut werden.

Ebenso soll die europäische Außenpolitik auf die Vorbereitung auf unvermeidbare Klimawandelfolgen und Unterstützung für die internationale Klimaresilienz ausgerichtet werden.

Mit dem Green Deal als Maßnahmenpaket strebt die EU bis 2050 Klimaneutralität und eine nachhaltige und widerstandsfähige Wirtschaft an. Die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel dient einer rascheren und vorausschauenden Vorbereitung auf die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels und ersetzt eine frühere Strategie der EU von 2013. Das vergangene Jahrzehnt war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Extremwetterereignisse (Hitzewellen, Dürren, Waldbrände, Meeresversauerung und Wirbelstürme) nehmen zu und verursachen große Schäden für Umwelt und Wirtschaft. Die Kommission führt aus, dass allein in der EU jährlich 12 Mrd. Euro wirtschaftlicher Schaden durch den Klimawandel entstehen, etwa durch Dürrefolgen in der Landwirtschaft. Bei einer Erderwärmung von 3°C erwartet die Kommission jährliche Verluste von mindestens 170 Mrd. Euro. (TS)

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_663  

https://ec.europa.eu/germany/news/20210224-strategie-klimawandel_de

https://ec.europa.eu/clima/sites/clima/files/adaptation/what/docs/eu_strategy_2021.pdf

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