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Kommission präsentiert Vorstellungen zu Europas Hochschulen

Am 18. Januar 2022 hat die Europäische Kommission ihr lange vorbereitetes „Hochschulpaket“ veröffentlicht. Das Paket besteht aus einer Mitteilung, in der die Kommission ihre Strategien für den Hochschulbereich vorstellt und aus dem Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zum Thema Hochschulkooperationen.

Beide Initiativen wollen dazu beitragen, dass die Hochschulen Europas die ihnen durch die Kommission zugeordneten Funktionen in Wirtschaft und Gesellschaft gut erfüllen können. Mit den in ihrer Hochschulstrategie avisierten Maßnahmen möchte die Kommission die europäische Dimension von Hochschulbildung und Forschung ausbauen, Hochschulen als Wahrzeichen für die „europäische Lebensweise“ etablieren, ihre Bedeutung beim ökologischen und digitalen Wandel betonen und sie als „treibende Kraft für die weltweite Führungsrolle“ der EU stärken. Im Zentrum der Vorschläge stehen die sogenannten „Europäischen Hochschulen“, also die seit 2019 schrittweise als Pilotprojekt in Erasmus+ etablierten großen europäischen Hochschulallianzen, zu denen beispielsweise die von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz koordinierte FORTHEM Allianz zählt.

Um dies zu erreichen, bündelt die Kommission in ihrer Strategie bereits bekannte Vorschläge für tiefgreifende und zentrale Maßnahmen und benennt vier Leuchtturm-Initiativen: Die Steigerung der Zahl der „Europäischen Hochschulen“ bis Mitte 2024 auf insgesamt 60 Hochschulallianzen; eine eigene Rechtsform für diese Hochschulallianzen, die nicht zuletzt die gemeinsame Mittelverwaltung der ganz Europa umspannenden Kooperationen möglich machen soll; die Einführung eines gemeinsamen europäischen Hochschulabschlusses und die Ausweitung der Initiative „Europäischer Studierendenausweis“ mit der Einführung einer europäischen Studierenden-ID.

Um diese Umsetzung ihrer Maßnahmen voranzutreiben, will die Kommission unter anderem ein Europäisches Qualitätssicherungs- und Anerkennungssystem entwickeln und eine Überwachungsstelle für den Hochschulbereich einrichten. Die Überwachungsstelle soll unter anderem ein „European Higher Education Sector“ Scoreboard entwickeln, mit dem der Fortschritt jährlich bewertet werden soll.

Mit dem Vorschlag für eine „Ratsempfehlung zur Erleichterung einer wirksamen europäischen Hochschulzusammenarbeit“ sind die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, eine engere Kooperation der Hochschulen in Europa – und die in der Strategie gebündelten Maßnahmen – umzusetzen bzw. deren Umsetzung zu unterstützen. Nicht zuletzt möchte die Kommission über diese Ratsempfehlung auch eine Selbstverpflichtung der Mitgliedstaaten für die nachhaltige finanzielle Unterstützung der Europäischen Hochschulallianzen erreichen. (MK)

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_22_365

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