Die Kommission gab am 9. September 2020 bekannt, dass sie die Sondierungsgespräche mit BioNTech/Pfizer über den Kauf eines möglichen Impfstoffs gegen COVID-19 abgeschlossen hat. Ziel war, dass die Kommission bei der deutsch-amerikanischen Allianz mindestens 200 Mio. Impfstoffdosen gegen Abgabe einer Abnahmegarantie reservieren wird, mit einer Kaufoption für weitere 100 Mio. Dosen. Nach Beendigung der Sondierungsgespräche wird die Kommission mit ihrem Verhandlungspartner in die Vertragsverhandlungen gehen. Die Kaufoptionen würden nach Abschluss eines Vertrags gewährt, sobald die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten nachgewiesen ist.
Im Rahmen ihrer am 17. Juni 2020 vorgelegten EU-Impfstoffstrategie beabsichtigt die Kommission ein solides und vielfältiges Impfstoffkandidaten-Portfolio aufzubauen. Die Kommission führte während des Sommers Sondierungsgespräche mit verschiedenen Herstellern von Impfstoffkandidaten, darunter Sanofi-GSK, Johnson&Johnson, CureVac und Moderna. Einen Vorabkaufvertrag hat sie bereits mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca im August 2020 abgeschlossen. Auf der Grundlage der im Rahmen der EU-Impfstoffstrategie abgeschlossenen Verträge werden die Mitgliedstaaten Impfstoffe zu einem bestimmten Preis erwerben können, sobald sie verfügbar sind. Auch könnten sie an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen gespendet oder an europäische Länder weitergegeben werden.
Der von BioNTech entwickelte Impfstoff basiert (ebenso wie die Impfstoffe der Biotechnologieunternehmen CureVac und Moderna) auf Boten-Ribonukleinsäure (mRNA). Diese dienen dazu, den Körperzellen eine Anleitung zu geben, um Proteine zur Vorbeugung oder Bekämpfung einer Krankheit zu bilden. Unter Einbindung von Studienzentren in Europa und auch in Deutschland befindet sich der Impfstoffkandidat von BioNTech/Pfizer in einer fortgeschrittenen Phase der klinischen Studien, der globalen Phase-II/III-Zulassungsstudie. (JC)