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Kommissionsbericht zum Wettbewerb im Schienenverkehr

Der Wettbewerb im europäischen Schienenverkehr hat zu niedrigeren Fahrpreisen und verbesserter Dienstleistungsqualität wie höherer Taktfrequenz der Bahnen geführt. Das geht aus einer Studie der Europäischen Kommission hervor, die am 23. September 2024 veröffentlicht wurde. Auch im Schienengüterverkehr führte der Wettbewerb laut der Studie zu sinkenden Preisen und Betriebskosten bei einem leichten Anstieg der Nachfrage, insbesondere im intermodalen Güterverkehr
©Pixabay

Die Europäische Kommission (KOM) weist in ihrem Bericht darauf hin, dass die Marktöffnung im Personenverkehr noch relativ neu sei und ihre volle Wirkung noch nicht abschließend bewertet werden könne. Weitere Impulse erwartet sie von der Umsetzung des 4. Eisenbahnpakets der EU, insbesondere bei der Infrastruktur, dem Fahrkartenverkauf und dem gleichberechtigten Zugang. Bezüglich der Infrastruktur soll sich die Interoperabilität mit zunehmender Digitalisierung und der Entwicklung koordinierter Fahrpläne deutlich steigern. Beim Ticketing kommt die Studie zu der Einschätzung, dass die Gewährleistung eines fairen Zugangs zu Ticketplattformen für alle Betreiber sowie die Verfügbarkeit von Ticketangeboten für unabhängige Ticketverkäufer Transparenz und Wettbewerb fördern würden. Auch ein gleichberechtigter Zugang zu Infrastruktur, zur Verfügbarkeit des rollenden Materials und zur Finanzierung sowie zu Serviceeinrichtungen wäre erforderlich, damit alle Betreiber unter gleichen Bedingungen konkurrieren können.

Allerdings gibt die KOM gleichzeitig in ihrem Bericht zu Bedenken, dass nach wie vor Hindernisse für den Marktzugang im Schienenverkehr der Mitgliedstaaten bestehen. Besonders hervorzuheben seien Markteintrittsbarrieren, die vor allem auf die starke Position der etablierten Unternehmen zurückzuführen seien. So deute eine dänische Fallstudie beispielsweise darauf hin, dass der marktbeherrschende Betreiber seine Position nutzen kann, um bei Ausschreibungen die Gebote zu unterbieten, obwohl dieser Gefahr läuft, seine Kosten nicht decken zu können. (UV)

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