| Berufliche Bildung

Kompetenzpakt

Werk für Windkraftgenerator
Werk für Windkraftgenerator

Auf einer gemeinsam von Kommission und der deutschen Ratspräsidentschaft in Berlin zur Woche der Berufsbildung am 10. November 2020 organisierten Veranstaltung ist ein „Pakt für Kompetenzen“ gestartet worden. Er soll die Zusammenarbeit von Industrie, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Handelskammern, Behörden, Bildungs- und Ausbildungsanbietern und Beschäftigungsagenturen bei Investitionen von Unternehmen in die Höherqualifizierung und Umschulung von Beschäftigten fördern.

Ziel des Paktes ist es, die Qualifikationen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser auf die Bedürfnisse der Arbeitgeber auszurichten. Immer häufiger stehen auf dem Arbeitsmarkt nicht genügend Arbeitskräfte mit den richtigen Kompetenzen zur Verfügung, während gleichzeitig zahlreiche Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Im Rahmen des Kompetenzpakts sollen Industrie, Sozialpartner, Berufsbildungsanbieter und nationale, regionale und lokale Behörden ihre Vorstellungen von hochwertiger Berufsbildung in einer Charta festschreiben. Zum Aufbau des Pakts haben Sozialkommissar Nicolas Schmit und Binnenmarktkommissar Thierry Breton bereits Gespräche mit den Partnern des Pakts angestoßen. Darauf aufbauend sollen jetzt die neuen Partnerschaften geschlossen werden und zwar insbesondere in Industriesektoren von strategischer Bedeutung, die stark von der aktuellen Krise betroffen sind.

Die ersten europäischen Kompetenzpartnerschaften werden in den folgenden wichtigen Industriebranchen angestrebt: In der Automobilindustrie sollen sich jährlich 5 Prozent der Arbeitskräfte fortbilden, sodass rund 700.000 Menschen neue Kompetenzen erwerben. Dies dürfte private und öffentliche Investitionen in Höhe von insgesamt 7 Mrd. Euro erfordern. Für die Initiativen zur Umsetzung der Partnerschaftsziele in der Mikroelektronik sind öffentliche und private Investitionen in Höhe von insgesamt 2 Mrd. Euro vorgesehen. Mit diesen Mitteln sollen europäische Elektronikcluster im Zeitraum 2021-2025 Weiterbildungs- und Umschulungsangebote für mehr als 250.000 Arbeitnehmer und Lernende bereitstellt werden. Ziel in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung ist es, jährlich etwa 6 Prozent der Arbeitskräfte weiterzubilden, womit insgesamt 200.000 Menschen erreicht werden. Hierfür sind in den kommenden zehn Jahren öffentliche und private Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro vorgesehen.

Durch den Beitritt zum Pakt erhalten die Teilnehmer Zugang zu Plattformen, die der Vernetzung, dem Wissensaustausch und der gemeinsamen Ressourcennutzung dienen sollen. Außerdem wird die Kommission Informationen und Orientierungshilfen zu Finanzierungsangeboten und Programmen der EU im Bereich Kompetenzen anbieten und hierfür eine zentrale Anlaufstelle auf EU-Ebene einrichten. Neben den im Rahmen von REACT-EU, dem Europäischen Sozialfonds+ und anderen relevanten Programmen des neuen Mehrjährigen Finanzrahmens (2021-2027) zur Verfügung stehenden Mitteln sind Weiterbildung und Umschulung auch zentrale Investitionsprioritäten der Aufbau- und Resilienzfazilität mit einem Volumen von 672,5 Mrd. Euro. (UV)

Kompetenzpakt

Charta des Kompetenzpakts

Formular für Interessenträger, die sich dem Kompetenzpakt anschließen möchten

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