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Konferenz zu Nachhaltiger Energie

Vom 23. bis 25. Juni 2020 fand zur Woche Nachhaltiger Energie (European Sustainable Energy Week, EUSEW) eine dreitätige Konferenz mit parallelen Podiumsdiskussionen hochrangiger Kommissionsvertreter und Fachexperten statt. Aufgrund der COVID-19-Beschränkungen wurde die jährlich von der Kommission veranstaltete Konferenz erstmals ausschließlich als digitale Videokonferenz unter dem Motto „Nach der Krise: saubere Energie für grüne Erholung und Wachstum“ angeboten.

Energiekommissarin Kadri Simson kündigte an, die Strategie zur Sektorintegration solle am 8. Juli 2020 vorgestellt werden und dazu beitragen, Synergien zwischen den Sektoren zu ziehen, Kreislaufwirtschaft auch im Energiesektor zu etablieren, die Elektrifizierung und Dekarbonisierung voranzutreiben und den Ausbau von Infrastruktur zu fördern. Wo eine Elektrifizierung nicht möglich ist, soll sauberer Wasserstoff Hoffnungsträger sein und einen Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 darstellen.

Die von der Kommission angekündigte „Renovierungswelle“ wurde als zentraler Ansatzpunkt der Konferenz hervorgehoben, um sowohl eine rasche wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Pandemie zu erzielen, als auch den Klimaschutz entscheidend voranzubringen. Energiekommissarin Kadri Simson kündigte an, die Gebäuderenovierungsinitiative solle im September 2020 verabschiedet werden und vorwiegend KMU – auch durch Förderung aus NextGenerationEU – rasch aus der Corona-Krise helfen. Um das Ziel des Green Deal zu erreichen, dass beim Klimaschutz niemand zurückgelassen werde, biete gerade der Gebäudebereich ein großes Potenzial zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Thorsten Herdan, Abteilungsleiter für Energiepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sagte zu, dass die Gebäuderenovierung als Ansatzpunkt für Klimaschutz im non-ETS-Bereich (also außerhalb des EU-Emissionshandels) für die deutsche Ratspräsidentschaft eine hohe Bedeutung habe. Er berichtete von den erfolgreichen Ansatzprogrammen der KfW zur Erhöhung der Energieeffizienz in Gebäuden, Verwendung Erneuerbarer Energien als Wärmequelle und die Nutzung von Gebäuden als Kraftwerken insgesamt.

Adrian Joyce, Leiter der Kampagne „Renovate Europe“, forderte verbindliche Mindeststandards für Gebäude und Anreize zur Renovierung, um die Sanierungsrate entscheidend zu steigern. Erforderlich seien drei Arten von Geldern für eine breite Renovierungswelle: Kredite, Garantien und Zusagen für Profitabilität. Die öffentliche Hand solle als Vorbild vorausgehen und öffentliche Gebäude energetisch sanieren. Ein wichtiger Kooperationspartner seien dabei Kommunen und Regionen.

Die Referatsleiterin für die Kreislaufwirtschaft und den Bausektor in der Generaldirektion für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (DG GROW), Fulvia Raffaeli, betonte, dass bei der Renovierung von Gebäuden die Ressourceneffizienz beachtet und auch langfristige Ziele im Blick behalten werden müssten (Lebenszyklus-Perspektive).

In der Diskussion wurde die Kommission aufgefordert, sicherzustellen, dass die Bildung verbessert werde. Handwerker in der EU müssten über neue Technologien informiert sein und über die entsprechenden Fähigkeiten zur energetischen Renovierung verfügen. Ebenfalls müsste die Renovierung auch sozialschwachen Haushalten zugutekommen und die Energiearmut in der EU reduziert wird. (TS)

https://eusew.eu/

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