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Krisenbereitschaft im Gesundheitsbereich

Zu den Lehren, die die Kommission (KOM) 2021 aus der COVID-19-Pandemie gezogen hat, gehört ein jährlicher „State of Health Preparedness Report“. Der in diesem Jahr erstmals vorgelegte Bericht thematisiert die sich verändernde Risikolandschaft sowie der Stand der Vorsorge in der EU.
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Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Verfügbarkeit von und der Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen. Der Bericht umfasst Pandemien und andere gesundheitliche Notlagen sowie sonstige Szenarien, mit denen die EU künftig konfrontiert werden könnte. Dazu gehören etwa chemische, biologische, radiologische und nukleare Angriffe oder Unfälle und weitere Umwelt- oder Technologiekatastrophen.

Die KOM stellt fest, dass bereits viel erreicht wurde – genannt wird hier insbesondere die Einrichtung der neuen Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA). Jedoch sei im Hinblick auf die drei größten Gesundheitsgefahren (Krankheitserreger mit hohem Pandemiepotenzial / chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren / Gefahren durch Antibiotikaresistenz) auch noch viel zu tun. Der Bericht stellt die wichtigsten Maßnahmen in diesem Zusammenhang vor. So soll die Vorsorge in Bezug auf medizinische Gegenmaßnahmen 2023 in vier Bereichen durch konkrete Maßnahmen weiter verbessert werden:

  • Über HERA INVEST sollen 100 Mio. Euro in innovative und strategische Projekte zur Entwicklung medizinischer Gegenmaßnahmen gegen die bedrohlichsten grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren fließen. Darüber hinaus will die Kommission bis zu 80 Mio. EUR in Projekte für „COVID-19-Impfstoffe 2.0“ investieren.
  • HERA wird eine Plattform für Erkenntnisse über medizinische Gegenmaßnahmen entwickeln – die Medical Countermeasures Intelligence Platform (MCMI). Damit soll die Erkennung von Gesundheitsgefahren enger mit der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit medizinischer Gegenmaßnahmen verknüpft und damit auch die Gefahrenabschätzung verbessert werden.
  • EU FAB, das Projekt zur Schaffung eines europaweiten Netzes von Produktionskapazitäten für Impfstoffe und Arzneimittel, wird weiter gestärkt. Die KOM will zudem ein „dynamisches Beschaffungssystem“ entwickeln. Dieses soll den Mitgliedstaaten den Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen erleichtern.
  • Pflege und Ausbau der strategischen Partnerschaften mit anderen Ländern. Der Bericht über den Stand der Vorsorge gegen Gesundheitskrisen steht daher auch in Verbindung mit der neuen EU-Strategie für globale Gesundheit.

Ebenfalls am 30. November hat HERA ihr Arbeitsprogramm für 2023 veröffentlicht. Der Behörde steht im kommenden Jahr ein Budget von fast 1,3 Mrd. Euro zur Verfügung. Das zweite Arbeitsprogramm der im vergangenen neu eingerichteten Kommissionsdienstelle legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung und Verfügbarkeit von medizinischen Gegenmaßnahmen. (MK)

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