In diesem Jahr war der 10. November der „Europäische Tag des gleichen Entgelts“ (bekannt auch als equal pay day). Im Vorfeld dieses Ereignisses forderten die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz, Věra Jourová, der Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, und die Kommissarin für Gleichheitspolitik, Helena Dalli, am 6. November 2020, bei der Erreichung des Ziels des gleichen Arbeitsentgeltes für Frauen und Männer zukünftig schneller voranzukommen: „Vor mehr als 60 Jahren wurde der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts in den Europäischen Verträgen verankert. Bei diesem Tempo würde es Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, um Geschlechtergleichheit zu erreichen. Das ist inakzeptabel“. Im Durchschnitt verdienen Frauen pro Stunde immer noch gut 14 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
In ihrer gemeinsamen Erklärung gehen Jourová, Schmit und Dalli auch darauf ein, dass eben die Ungleichheiten, die zu einem geschlechterspezifischen Lohngefälle führen, durch die Covid-19-Pandemie verstärkt worden sind und das Armutsrisiko für Frauen gestiegen ist.
Insgesamt hat sich das durchschnittliche Lohngefälle in den EU-27 seit dem vergangenen Jahr kaum verändert: Nach Mitteilung der Kommission ist es 14,5 Prozent auf 14,1 Prozent leicht gesunken. In Deutschland liegt das geschlechtsspezifische Lohngefälle nach Mitteilung der Kommission bei 20,1 Prozent; das ist der dritthöchste Wert in der gesamten EU. (MK)
https://ec.europa.eu/germany/news/20201106-lohngefaelle-frauen-eu_de