Die Europäische Kommission hat am 23. November 2020 gemeinsam mit der Europäischen Umweltagentur (EEA) ihren Jahresbericht zur Luftqualität in Europa vorgestellt (Datengrundlage von 2018). Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EEA, erläuterte, dass die Daten belegen, dass Investitionen in eine bessere Luftqualität „zu einem längeren und gesünderen Leben und widerstandsfähigeren Gesellschaften“ beitragen. Die Luftqualität in der EU hat sich verbessert. Die Emissionen aus dem Verkehr sind zurückgegangen. Die Zahl vorzeitiger Todesfälle durch Feinstaubbelastung ist den EEA-Daten zufolge zurückgegangen. Feinstaubbelastungen sind jedoch weiterhin eine der größten Gesundheitsgefahren im Umweltbereich in der EU.
Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius betonte, Luftverschmutzung gefährde insbesondere anfällige Gruppen wie Ältere oder Schwangere. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass Luftverschmutzung die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhe. Der Umweltkommissar erklärte: „Mit dem Europäischen Grünen Deal haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, alle Arten von Umweltverschmutzung auf Null zu reduzieren. Wenn wir Erfolg haben und die Gesundheit der Menschen und die Umwelt umfassend schützen wollen, müssen wir die Luftverschmutzung weiter reduzieren und unsere Luftqualitätsnormen stärker an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation angleichen“.
Bislang ist die Feinstaubkonzentration nur in vier Ländern (Estland, Finnland, Irland und Island) unter dem WHO-Wert. In sechs Mitgliedstaaten (Bulgarien, Italien, Kroatien, Polen, Rumänien und der Tschechischen Republik) werden dagegen auch die EU-Grenzwerte überschritten. Die Kommission hat die Anpassung an die WHO-Grenzwerte im Rahmen des bis 2021 geplanten Null-Schadstoff-Aktionsplans angekündigt. Die öffentliche Konsultation läuft bis 10. Februar (TS).