Der Europäische Forschungsrat (ERC), das zentrale Instrument zur Förderung von Grundlagenforschung im Rahmen von „Horizont Europa“ hat eine neue Präsidentin: Am 30. Juni 2021 wurde Maria Leptin durch die Europäische Kommission ernannt. Sie wird ihr Amt am 1. Oktober 2021 übernehmen und folgt dann dem langjährigen Präsidenten Jean-Pierre Bourguignon nach. Der französische Mathematiker Bourguignon war 2020 nach dem überraschenden Weggang seines Nachfolgers Mauro Ferrari noch einmal als Interimspräsident an die Spitze des ERC zurückgekehrt.
Leptin ist derzeit Direktorin der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO). Die Forscherin mit Schwerpunkten in der Entwicklungsbiologie und der Immunologie leitet Forschungsgruppen am Institut für Genetik an der Universität zu Köln und am Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. 2010 wurde sie zur Direktorin der EMBO ernannt worden. Als neue Präsidentin des ERC wurde sie der Kommission durch einen unabhängigen Auswahlausschuss empfohlen. Dem Ausschuss saß die ehemalige Präsidentin des Europäischen Forschungsrats Helga Nowotny, Professorin emerita für Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsforschung der ETH Zürich, vor. Der Empfehlung des Auswahlausschusses war neben anderem eine Konsultation in der Wissenschafts-Community und eine offene Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen vorausgegangen.
Die Präsidentin des ERC wird von der Kommission für eine Amtszeit von vier Jahren ernannt, die einmal verlängert werden kann. (MK)