Der Ausschussbericht betont insbesondere die Chancen der Schlüsseltechnologie für die europäische Gesellschaft und Wirtschaft. Zugleich werden darin die Potenziale einer globalen Vorreiterposition der EU für einen wertebasierten KI-Ansatz hervorgehoben. Der im Bericht aufgeführte „Fahrplan für KI“ enthält politische Empfehlungen bis zum Jahr 2030, u.a. zu den Themen Regulierungsrahmen, Binnenmarkt, E-Governance und Cybersicherheit. Unterstützt wird zudem die Einrichtung regulatorischer „Sandboxen“, die die Entwicklung innovativer algorithmischer Systeme und Geschäftsmodelle unter Aufsicht einer Aufsichtsbehörde ermöglichen.
Neben den Vorteilen von KI werden auch mögliche systemische Risiken im Ausschussbericht aufgeführt, darunter die Machtkonzentration digitaler Plattformen und der Missbrauch der Schlüsseltechnologie durch autoritäre Regime. Umso wichtiger sei deshalb, dass ein europäisches KI-Modell angemessene Garantien für Bürgerinnen und Bürger bereitstelle.
Die Abstimmung über den Bericht im Parlamentsplenum ist für Mai 2022 vorgesehen. Während der Ausschussbericht vor allem politische Botschaften aussendet, plant die Europäische Kommission mit dem im April 2021 vorgeschlagenen Gesetz über Künstliche Intelligenz verbindliche Standards für den Einsatz qualitativer und vertrauenswürdiger KI-Systeme. Der Vorschlag wird seitdem im Rat und parallel auch im EP beraten. (VS)