Konkret strebt die KOM in ihrem Aktionsplan „Europa durch Hochgeschwindigkeitszüge verbinden“ zum Beispiel an, die Fahrtzeit zwischen Berlin und Kopenhagen von sieben auf vier Stunden zu senken. Im Kernnetz soll dafür eine Basis-Geschwindigkeit von 200 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Noch deutlicher fallen die Unterschiede in Ost- und Südeuropa aus. Zwischen Madrid und Lissabon sollen es nach den Schätzungen der KOM nur noch drei statt bislang neun Stunden sein, zwischen Budapest und Bukarest gar 6:15 Stunden statt 15 Stunden. Mit schnelleren Bahnverbindungen gäbe es dann künftig auch eine attraktive Alternative zum Kurzstreckenflugverkehr, hofft die KOM.
Bis 2040 rechnet die KOM mit Kosten von rund 345 Mrd. Euro, bis 2050 könnten es sogar bis zu 546 Mrd. Euro werden, wenn Reisegeschwindigkeiten von mehr als 250 Kilometer pro Stunde realisiert werden. Neben privaten Investitionen und öffentlichen Mitteln aus den Mitgliedstaaten sollen deswegen auch Fördermittel der EU mobilisiert werden. Zudem könnte es Kredite und Garantien von Finanzinstitutionen wie der Europäischen Investitionsbank und nationalen Förderinstitutionen geben. Um Bahnunternehmen zur Umsetzung der Pläne zu bewegen, will die KOM darüber hinaus noch bestehende Hindernisse im grenzüberschreitenden Bahnverkehr abbauen. Rahmenbedingungen für Bahnindustrie und Betreiber sollen verbessert sowie Forschung und Innovation gefördert werden.
Außerdem stellte die KOM ihren Plan für nachhaltige Transportinvestitionen (STIP – Sustainable Transport Investment Plan) vor. Dabei geht es um Investitionen in erneuerbare und kohlenstoffarme Kraftstoffe mit Schwerpunkt auf dem Luft- und Seeverkehr. Um hier die europäischen Ziele zu erreichen, würden laut KOM bis 2035 rund 20 Mio. Tonnen nachhaltiger Treibstoffe benötigt. Dazu seien Investitionen in Höhe von rund 100 Mrd. Euro nötig, schätzt die KOM.
Weiterführende Informationen auf der Presseseite der KOM. (UV)
