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Nutzung des Eisenbahnsektors für grünes Wachstum

Lokale und regionale Entscheidungsträger heben laut Bericht des Europäischen Ausschusses der Regionen das Potenzial des Eisenbahnsektors für den EU-Green Deal und andere wichtige politische Prioritäten der EU hervor.

Die neue Kommission hat die Dekarbonisierung und den Klimaschutz im Rahmen des "European Green Deal" ganz oben auf ihre Liste der politischen Prioritäten gesetzt. Der gesamte Verkehrssektor ist für etwa 27% der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Der Eisenbahnsektor weist eine der niedrigsten Emissionsraten aller Verkehrsträger auf und ist auch der einzige Sektor, dessen Gesamtemissionen trotz steigender Verkehrsmengen zurückgehen. Insbesondere regionale und lokale Eisenbahnstrecken haben das Potenzial, nicht nur der Dekarbonisierung und dem Klimaschutz zu dienen, sondern auch andere übergeordnete politische Prioritäten der EU zu unterstützen.

"Züge,“ so der Berichterstatter Pascal Mangin (FR/EVP) „bieten eine gute Kombination aus Geschwindigkeit, Sicherheit, Komfort, Effizienz und Umweltverträglichkeit. Dennoch macht die Schiene immer noch nur 12% des Güterverkehrs und weniger als 10% des Personenverkehrs aus (zum Vergleich: der Straßenverkehr macht 50% aus).“ Ein großes Problem sei laut Bericht, dass die Konnektivität nicht gleichmäßig über die Regionen der EU verteilt sei. Gleichwohl seien die sekundären regionalen Strecken für die Verbindung der Hauptverkehrsrouten mit den ländlichen Gebieten und peripheren Regionen und Gebieten der EU von großer Bedeutung.

Um die Verkehrsverlagerung zu ermöglichen, könnten auf EU-Ebene im Rahmen des Europäischen Green Deals eine Reihe strategischer Maßnahmen eingeleitet werden (Verursacherprinzip, ausgewogenere Gebührensysteme, Investitionen in die Digitalisierung usw.). Parallel müsse sich der Eisenbahnsektor dazu verpflichten, die Zuverlässigkeit, den Komfort und die Erschwinglichkeit von Zügen für Personen und Güter weiter zu verbessern. Gemeinsam sollten der Eisenbahnsektor und die öffentlichen Behörden der EU darüber nachdenken, wie der wachsenden Nachfrage nach einer Erneuerung von Nachtzügen in der EU am besten entsprochen werden kann, da die Bürger zunehmend nach klimafreundlicheren Lösungen für Fernreisen in Europa suchten.

Der Eisenbahnsektor müsse in Digitalisierung, Cybersicherheit und Haus-zu-Haus-Dienste investieren, um Engpässe auf der letzten Meile zu beseitigen. Finanziell und gesetzlich müsse er unterstützt werden, um Anreize für die Verlagerung des Verkehrs auf emissionsarme Verkehrsträger zu schaffen.

Die Stellungnahme fordert die Anerkennung der besonderen Rolle von Personenbahnhöfen als kulturelle Plattformen. "Personenbahnhöfe sind wichtige Vektoren der Kultur mit einer großen Reichweite. Insbesondere in mittelgroßen Städten sind Bahnhöfe eine oft ungenutzte Ressource als alternative kulturelle Veranstaltungsorte zu Museen oder Festivals," so der Berichterstatter. (CD)

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