Am 04. Februar, dem Weltkrebstag 2020, hat die Kommission eine zwölfwöchige öffentliche Konsultation zum Krebsbekämpfungsplan eingeleitet. Sie soll dazu beitragen, Schlüsselbereiche und künftige Maßnahmen zu ermitteln. Der Krebsaktionsplan soll noch vor Ende dieses Jahres vorgelegt werden.
Alle 9 Sekunden wird in der EU ein neuer Fall von Krebs diagnostiziert. Krebs ist nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Es handelt sich um ein Gesundheitsproblem, das erhebliche Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft hat. Die Erkrankung ist komplex, verursacht durch eine Kombination mehrerer Faktoren, darunter die genetische Veranlagung, Umwelt- oder Lebensstileinflüsse und Infektionserreger. Bis 2035 könnten sich die Krebsfälle verdoppeln. Ohne weitere Maßnahmen könnte die Erkrankung zur Haupttodesursache in der EU werden.
40 Prozent der Krebsfälle werden auf vermeidbare Ursachen zurückgeführt. Der Handlungsspielraum und das Potenzial zur Verringerung der Fallzahlen ist somit immens. Wie von Kommissionspräsidentin von der Leyen angekündigt und in ihrem Arbeitsauftrag an die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, dargelegt, wird die Kommission einen Plan zur Verringerung von Krebsleiden vorlegen und die Mitgliedstaaten bei der Verbesserung der Krebskontrolle und –versorgung unterstützen. Ein Europa, das nach mehr strebt, so Kyriakides, ist ein Europa, das seinen Bürgern zuhört und sich um ihr Wohlergehen kümmert.
Zu den bereits angedachten Maßnahmen gehören Prävention (unter anderem ein verbesserter Zugang zu gesunder Ernährung, verbesserte Versorgung mit Impfmöglichkeiten und Maßnahmen zur Verringerung von Umweltrisikofaktoren sowie Kontakt mit Chemikalien), Innovation und Forschung, die Früherkennung und Diagnose (verstärkter Einsatz digitaler Lösungen und technischen Supports) sowie Behandlung und Pflege (etwa Maßnahmen zur Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit wichtiger Medikamente). Ferner sind Maßnahmen zur Gewährleistung der bestmöglichen Lebensqualität für Krebspatienten angedacht. Diese beinhalten beispielsweise eine verbesserte berufliche Wiedereingliederung, die Verhinderung von Diskriminierung, die Bereitstellung von Palliativpflege und den Transfer bewährter Verfahren.
An der Initiative beteiligt ist auch Vizepräsident Margaritis Schinas, Kommissar für die Förderung der europäischen Lebensweise, bei der es auch um Werte, Würde und Synergien geht. Schinas möchte eine neue Ära der Krebsvorbeugung- und versorgung einleiten.
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_20_154