Zukünftig will die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission (Joint Research Center - JRC) ihre Laboratorien und Einrichtungen für Gastforschende öffnen. Zielgruppe sind insbesondere Hochschulen und Forschungsorganisationen, Industrie und KMU. Die Gastforschenden sollen in den Bereichen nukleare Sicherheit (Euratom-Laboratorien), Chemie, Biowissenschaften/Lebenswissenschaften, Naturwissenschaften, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Zukunftsforschung arbeiten können. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse will die Forschungsstelle auch dazu einsetzen, die politische Entscheidungsfindung der EU zu unterstützen.
Die nicht nuklearen Einrichtungen sollen für Forschende aus den EU-Mitgliedstaaten und allen mit dem EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 assoziierten Länder geöffnet werden. Einen Zugang im Bereich der kerntechnischen Anlagen erhalten hingegen nur die EU-Mitgliedstaaten und die mit dem Euratom-Forschungsprogramm assoziierten Länder.
Zudem wird zwischen einem relevanzorientierten und einem marktgesteuerten Zugang unterschieden. Ersterer soll ausschließlich von der wissenschaftlichen und sozio-ökonomischen Relevanz des Forschungsvorhabens auf EU-Ebene abhängen und auf einem Auswahlverfahren im Anschluss an eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen basieren. Den Projekten, die einen Relevanz orientierten Zugang erhalten, werden die durch sie verursachten zusätzlichen Kosten in Rechnung gestellt. Der marktgesteuerte Zugang hingegen setzt die Zahlung einer auf Basis der Vollkosten der Labors bzw. Einrichtungen kalkulierten Gebühr voraus; er richtet sich primär an die Industrie. (MK)