Die Ministerinnen und Minister erörterten in einer Orientierungsaussprache, wie ältere Menschen dazu ermutigt werden können, im Berufsleben zu bleiben oder in das Berufsleben zurückzukehren, um den Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen abzumildern und gleichzeitig Armut unter älteren Menschen in der EU zu bekämpfen. Die Debatte konzentrierte sich insbesondere auf die Rolle des Europäischen Semesters bei der Bewältigung altersbedingter Herausforderungen. Die Mitgliedstaaten wiesen unter anderem darauf hin, wie wichtig es ist, ältere Menschen bei der Qualifizierung und Umschulung für neue Karrieren zu unterstützen, negative Stereotypen zu bekämpfen und die besonderen Herausforderungen für ältere Frauen anzuerkennen.
Im Rahmen des Zyklus des Europäischen Semesters billigte der Rat außerdem den Beitrag zu den beschäftigungspolitischen und sozialen Aspekten der Empfehlung zur Wirtschaftspolitik des Euro-Währungsgebiets 2025. Darüber hinaus nahm er den gemeinsamen Beschäftigungsbericht 2025 an und billigte Schlussfolgerungen dazu. Der Bericht macht deutlich, dass im Bereich der Qualifikationen nur begrenzte Fortschritte bei der Bildungsbeteiligung von Erwachsenen in der EU zu verzeichnen sind: Sie stieg von 37,4 Prozent im Jahr 2016 auf 39,5 Prozent im Jahr 2022 und ist damit immer noch weit von dem Gesamtziel der EU von 60 Prozent entfernt.
Schließlich legten die Vorsitzenden des Beschäftigungsausschusses (EMCO) und des Ausschusses für Sozialschutz (SPC) ein Schreiben vor, in dem sie die Ministerinnen und Minister über Aspekte in den mittelfristigen Finanz- und Strukturplänen informierten. Die Ausschussvorsitzenden legten dar, dass die Widerstandsfähigkeit des europäischen Arbeitsmarktes im Jahr 2023 zwar ein Rekordniveau erreicht habe, „diese positiven Zahlen jedoch nicht mit einer realen Produktivität und einem Wachstum einhergehen, das stark genug ist, um Arbeitsplätze zu schaffen“.
In der darauffolgenden Aussprache betonten die EU-Mitgliedstaaten die Notwendigkeit, die Position unterrepräsentierter Gruppen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, die Lernmöglichkeiten zu stärken und die Arbeitsproduktivität zu steigern. Der Ausschuss für Sozialschutz wies auf das anhaltend hohe Armutsrisiko trotz Erwerbstätigkeit und die Zunahme der Energiearmut in der EU seit 2021 hin. Er rief dazu auf, den Sozialschutz zu modernisieren und dafür zu sorgen, dass alle Menschen Zugang zu sämtlichen sozialen Dienstleistungen haben.
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung des Rates zu entnehmen. (VS)