| Gesundheit

Rat erörtert Unterstützung der Ukraine, Impfstoffsolidarität und zweite Booster-Impfung

Die medizinische und humanitäre Lage in der Ukraine, globale Impfstoff-Solidarität sowie seltene Krankheiten waren wichtige Themen des Rates der für Gesundheit zuständigen Ministerinnen und Minister am 29. März 2022. Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine erneuerten diese ihren Entschluss, die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung wie auch die angrenzenden EU-Mitgliedstaaten zu unterstützen. Zuvor hatte die Europäische Kommission über die Lage in der Ukraine und die entsprechenden Maßnahmen der Union berichtet. Hierzu zählen insbesondere die Einrichtung eines Solidaritätsmechanismus für die Verlegung ukrainischer Patienten, der Zugang vor allem von Kindern zu Impfungen und Initiativen im Bereich der psychischen Gesundheit.
©pixabay

Bei ihren Beratungen zur Aktualisierung der Strategie für Impfstoffbeschaffung und ‑spenden haben sich die Ministerinnen und Minister, so die Pressemitteilung des Rates, insbesondere auch mit Fragen der globalen Solidarität und Anpassungen bei der globalen Impfstoffstrategie befasst. Ein wichtiger Punkt in Bezug auf die Situation in der EU war die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie insbesondere bezüglich einer zweiten Booster-Impfung.

Hinsichtlich der globalen Impfstoffstrategie wurde, so die Pressemitteilung des Rates, beispielsweise über die Möglichkeit beraten, in Anbetracht der Impfquote in Europa und der beträchtlichen Impfstoffreserven der Mitgliedstaaten die Impfstoff-Kaufverträge anzupassen. Weitere Punkte waren eine Optimierung der Lieferzeitpläne für Impfstoffspenden, die Verwaltung der Lagerbestände in Verbindung mit COVAX und ein regelmäßiger Dialog mit den Unternehmen zur Umsetzung dieser Anpassungen. In der Vorwoche hatten Kommission und WHO vereinbart, ihre Zusammenarbeit für einen gerechten Zugang zu Impfstoffen, Arzneimitteln und Gesundheitstechnologien in Subsahara-Afrika weiter zu stärken. Hierbei geht es insbesondere um die Stärkung von Regulierungsbehörden in Afrika, Technologietransfer und die Verbesserung von Bedarfsanalysen. Mit Blick hierauf soll die Hilfe im Rahmen der Team-Europa-Initiative zur Förderung der lokalen Produktion in Afrika aufgestockt werden. Konkrete Projekte, die mit mindestens 24,5 Mio. Euro aus dem EU-Haushalt finanziert werden, sollen die afrikanischen Partner bei der Bewältigung einiger der Haupthindernisse für die Sicherung des Zugangs und der Verfügbarkeit von Arzneimitteln und Impfstoffen unterstützen.

Bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens beim Umgang mit seltenen Erkrankungen haben sich die für Gesundheit zuständigen Ministerinnen und Minister über Möglichkeiten eines verstärkten gemeinsamen Vorgehens ausgetauscht. Hierbei, so die Pressemitteilung des Rates, wurde insbesondere die Rolle des künftigen Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) thematisiert.

Auf der Tagesordnung des Rates standen zudem verschiedene Informations- und Berichtspunkte. So informierte der Vorsitz unter anderem über den vor kurzem erfolgten Ratsbeschluss über die Ermächtigung zur Aufnahme von Verhandlungen über einen internationalen Pandemievertrag und über die laufenden Verhandlungen von Rat und Parlament zu der Verordnung zu schwerwiegenden grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren. (MK)

Teilen

Zurück