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Regionaler Sozialanzeiger veröffentlicht

COR
Brussels, Belgium, February 7th, 2008, Committee of the Regions, COR. REPORTERS�Frederic Guerdin

Die Messung des sozialen Fortschritts auf regionaler Ebene ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass europäische, nationale und regionale Investitionen die sozialen Ziele der EU unterstützen. Aus diesem Grund hat der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) den ersten regionalen Sozialanzeiger erstellt. Aus ihm geht hervor, dass die meisten EU-Regionen zwischen 2014 und 2018 Fortschritte erzielt haben, obwohl es erhebliche regionale Unterschiede in der EU gibt.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

- Frühe Schul- und Ausbildungsabgänger: Während die Quote der Schulabbrecher in der EU seit 2010 von 13,9 Prozent auf 10,6 Prozent im Jahr 2018 gesunken ist, weisen die regionalen Daten erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen auf: In Spanien liegt der nationale Durchschnitt bei 21,5 Prozent, aber der Anteil schwankt zwischen 6,9 Prozent im Baskenland und 29,5 Prozent in Melilla. Mit einer Quote von nur 2,1% an Schulabbrechern, ist die Hauptstadtregion Prag führend.

- Geschlechterunterschied: 2018 gab es in der EU keine Region, in der die Beschäftigungsquote von Frauen die der Männer überstieg.

- Menschen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind: Es sind zwar keine genauen Daten für alle EU-Regionen verfügbar. Dennoch ist erkennbar, dass sich die Situation insgesamt trotz fortbestehender regionaler Unterschiede verbessert hat: In Italien betrug die soziale Ausgrenzung in Bozen 8,5 Prozent im Vergleich zu Sizilien mit 52,1 Prozent.

- Junge Menschen, die weder eine Beschäftigung haben noch eine Ausbildung oder Ausbildung absolvieren (NEETs): Zwischen den Regionen bestehen erhebliche Unterschiede, wobei die niederländischen Regionen die niedrigsten Prozentsätze aufweisen (Utrecht, 3,2 Prozent). Guyane in Frankreich (33,1 Prozent) hat den höchsten Wert, gefolgt von Regionen in Süditalien (Sizilien 31,5%).

- Beschäftigungsquote: Skandinavien hat die höchste Beschäftigungsquote europaweit. Generell bestehen große Unterschiede (40,8 Prozent in Mayotte, Frankreich gegenüber 85,7 Prozent in Stockholm, Schweden). Regionen in Süditalien und Übersee-Regionen in Frankreich weisen die niedrigsten Beschäftigungsquoten auf. Die spanischen und ungarischen Regionen verzeichneten die höchsten Zuwächse in den letzten vier Jahren.

- Arbeitslosenquote: Griechenland erholt sich immer noch von der Krise. Mit wenigen Ausnahmen haben sich alle europäischen Regionen in den letzten vier Jahren verbessert, wobei die größten Verbesserungen in Regionen in Ländern im Osten und außerhalb des Euro-Währungsgebiets zu verzeichnen sind. Griechische und spanische Regionen weisen die höchsten Arbeitslosenquoten in Kontinentaleuropa auf (Westmakedonien mit 27 Prozent), deutsche und tschechische Regionen die niedrigsten.

- Langzeitarbeitslosigkeit: Die Quoten sind am höchsten in den griechischen Regionen, am niedrigsten in der Tschechischen Republik, in Polen und im Vereinigten Königreich. Die polnischen Regionen haben sich in den letzten vier Jahren am stärksten verbessert.

- Lebenserwartung bei Geburt: Spanische und italienische Regionen führen die Rangliste an. Dieser Indikator ist der einzige im Gesundheitsbereich, für den regionale Daten verfügbar sind. Die Lebenserwartung ist in den Regionen Spaniens und Italiens am höchsten (85,1 Jahre in der Autonomen Gemeinschaft Madrid), während die Lebenserwartung in Bulgarien am niedrigsten ist (73,5 Jahre in Nordwestbulgarien).

Der Bericht klassifiziert zudem die 281 NUTS 2-Regionen in vier Kategorien und misst ihren Fortschritt zwischen 2014 und 2018. Die NUTS-Klassifikation als Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik ist ein hierarchisches System zur Untergliederung des EU-Wirtschaftsraums. NUTS 2-Regionen sind Basisregionen für regionalpolitische Maßnahmen, in Rheinland-Pfalz sind u. a. Koblenz und Trier NUTS 2-Regionen.

Stark verbesserte Regionen, in denen in diesen Jahren sieben Indikatoren positiv waren (38 Regionen, davon sieben im Vereinigten Königreich, fünf in Italien, vier in den Niederlanden, drei in Deutschland)

• Mäßig verbesserte Regionen, in denen zwischen fünf und sechs Indikatoren positiv sind (188 Regionen), davon zwei in Rheinland-Pfalz: Rheinhessen-Pfalz und Koblenz

• Stagnierende Regionen, in denen drei bis vier Indikatoren positiv sind (47 Regionen)

• Rückläufige Regionen, in denen nur ein bis zwei Indikatoren positiv sind (fünf Regionen, darunter Aquitanien und Mayotte in Frankreich, Gießen in Deutschland und Nordostschottland in Großbritannien). (CD)

https://cor.europa.eu/en/engage/studies/Documents/European%20Regional%20Social%20Scoreboard/European-Regional-Social-Scoreboard.pdf

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