Die Empfehlung „Wege zum schulischen Erfolg“ ersetzt eine Empfehlung des Rates aus dem Jahr 2011 über Maßnahmen zur Verringerung der Schulabbrecherquote. Zwar ist die Schulabbruchquote EU-weit seit 2010 gesunken, liegt mit knapp acht Prozent aber immer noch einen Prozentpunkt über dem angestrebten Ziel. Der EU-Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2021 hatte deutliche Leistungsschwächen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften festgestellt. Mit den jetzt verabschiedeten Empfehlungen haben sich die Mitgliedstaaten darauf verständigt, gemeinsam Lösungen entwickeln zu wollen. Die Empfehlungen adressieren zudem die Tatsache, dass der sozioökonomische Status nach wie vor ein bestimmender Faktor für den schulischen Erfolg darstellt.
In den Empfehlungen wird auch gefordert, dass die Mitgliedstaaten dem Wohlbefinden („Wellbeing“) in der Schule besondere Aufmerksamkeit schenken sollen. Die Bedeutung der Förderung des Wohlbefindens für den schulischen Erfolg hat weiter zugenommen, da die COVID-19-Pandemie negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Lernenden im Allgemeinen verursacht hatte.
Die für Bildung zuständigen Ministerinnen und Minister tauschten sich zudem darüber aus, wie gut die europäischen Bildungssysteme ermöglichen, auf Krisensituationen, wie den Krieg in der Ukraine und seine Folgen, zu reagieren.
Die Schlussfolgerungen aus dieser Ratssitzung befassen sich mit den Rahmenbedingungen für digitale Bildung. Der Rat stellt vor allem drei Faktoren heraus, die zum Wohlbefinden von Lernenden und Lehrenden beitragen: Erwerb der erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen, Gestaltung von Lehr- und Lernkonzepten und digitalen Umgebungen, die das Wohlbefinden fördern, zwischenmenschliche Beziehungen im Ökosystem der digitalen Bildung. (MK)