| Verkehrspolitik

Strategie zur Entwicklung eines europäischen Drohnenmarktes

Nach den Vorstellungen der Europäischen Kommission (KOM) soll der kommerzielle Drohnenbetrieb im großen Maßstab (z.B. mit Flugtaxis) bis 2030 in Europa Realität werden. Dazu hat sie am 29. November 2022 die Drohnenstrategie 2.0 vorgelegt, in der aufgezeigt wird, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um einen wirtschaftlich interessanten Betrieb zu etablieren und gleichzeitig die Akzeptanz der Bevölkerung sicherzustellen.
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Aufbauend auf den bestehenden umfassenden Regelungsrahmen zum Einsatz von Drohnen im europäischen Luftraum, den damit gewonnenen Erfahrungen und dem erprobten System für ein sicheres Management des Drohnenverkehrs hat die KOM in ihrer Strategie insgesamt 19 Maßnahmen zusammengefasst, mit den ein Markt für Drohnendienstleistungen aufgebaut werden soll. Dienste, die nach Meinung der KOM von Drohnen erledigt werden könnten, sind Kartierung, Inspektion und Notfalldienste sowie dringende Lieferungen von Kleinsendungen wie biologischen Proben oder Arzneimitteln. Allerdings müssten dabei die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen berücksichtigt werden und auch ihre Bedenken, was vor allem Lärm, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre angeht. Deshalb ist vorgesehen, dass etwa die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) beauftragt wird, sich weiterhin um den Fluglärm von Drohnen und Flugtaxen zu kümmern. Flugtaxis könnten die regelmäßige Personenbeförderung aufnehmen, dabei zunächst allerdings nur mit Pilotinnen und Piloten an Bord. Das diese gut ausgebildet werden, soll sicherstellt werden. Langfristig sei - so die KOM - vorstellbar, dass der Flugbetrieb vollständig automatisiert wird.

Drohnendienste könnten in bestehende Verkehrssysteme integriert werden und damit zu deren Dekarbonisierung beitragen. Ein besonderes Augenmerk legt die KOM in ihrer Strategie darauf, dass der europäische Drohnenmarkt weltweit wettbewerbskräftig sein soll. Sie taxiert ihn auf ein Volumen von 14,5 Mrd. Euro im Jahr 2030 und vermutet etwa neue 145.000 Arbeitsplätze. Um dieses Potenzial zu nutzen müsse für die EU festgelegt werden, welche technologischen Bausteine wie künstliche Intelligenz, Robotik, Halbleiter, EU-Weltraumdienste und mobile Telekommunikation besonders für die Marktentwicklung bedeutend sind. Zudem müssten mögliche Synergien zwischen Zivil- und Verteidigungsdrohnen eruiert sowie für erhöhte Drohnenabwehrfähigkeiten und Systemresilienz untersucht werden. (UV)

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