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Studie offenbart Nachholbedarf der EU bei digitalen Kompetenzen

Mit dem Programm „Weg in die digitale Dekade“ will die Europäische Kommission (KOM) erreichen, dass 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der EU zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Eine am 5. März 2025 veröffentlichte Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Center, JRC) der KOM zeigt nun, dass dieses Ziel noch in weiter Ferne liegt.
©Pixabay

Digitale Kompetenzen sind für den Aufbau eines wettbewerbsfähigen, integrativen und widerstandsfähigen Europas unerlässlich. Trotz zahlreicher Initiativen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung zeigt der Bericht „State of the Digital Decade 2024“, dass nur 55,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der EU zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Ohne zusätzliche Maßnahmen könnte dieser Wert bis 2030 lediglich auf 60 Prozent steigen.

Während die meisten Erwachsenen in den Bereichen Kommunikation und Zusammenarbeit – wie etwa bei der Nutzung von E-Mail und sozialen Medien – gute Kenntnisse vorweisen können, zeigt der Bericht erhebliche Defizite bei der Erstellung digitaler Inhalte, bei grundlegenden Verfahren der Cybersicherheit und beim Online-Lernen auf. Besonders betroffen sind Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau und niedrigem Einkommen sowie Erwachsene in handwerklichen Berufen. Zugleich sind dem Bericht zufolge deutliche Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen festzustellen.

Um das Ziel der digitalen Dekade zu erreichen, empfiehlt die Studie zielgruppenspezifische Maßnahmen. Junge Menschen mit niedrigem Bildungsniveau benötigen stärkere Unterstützung in der Schulbildung sowie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Essenziell sei zudem die gezielte Unterstützung älterer Bevölkerungsgruppen und Personen mit begrenzter digitaler Erfahrung. Die Maßnahmen, etwa in Form von Schulungen, sollten sich den Autorinnen und Autoren zufolge auf die Erstellung digitaler Inhalte, die Cybersicherheit und Problemlösungsaktivitäten konzentrieren.

Weitere Informationen sind der Pressemitteilung des JRC in englischer Sprache zu entnehmen. (VS)

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