Exekutivvizepräsident Frans Timmermans forderte am 28. Januar 2021 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung, die Diskussion zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nicht den Landwirtschaftsausschüssen zu überlassen.
Er äußerte sich besorgt darüber, wie der Green Deal (Biodiversitätsstrategie für 2030 und „Vom Hof auf den Tisch“) umgesetzt werden könne, wenn die Trilogverhandlungen zu nahe an der Position des Rates blieben. Er mahnte die Dringlichkeit und das Ausmaß des Artensterbens an und bedauerte, dass Biodiversität in der Öffentlichkeit nicht ausreichend im Blick sei. Der Ökozid müsse in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso zentral sein wie der Klimawandel. Besonders der Zustand der Wälder bereite ihm Sorgen.
Für das Gelingen des Übergangs zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sei Gerechtigkeit notwendig. Es brauche ehrliche Preise für die Landwirte und zugleich müssten sich auch die schwächsten Verbraucher Ernährung leisten können. Derzeit gehen 80 Prozent der Gelder an 20 Prozent der Landwirte. Notwendig sei ein anderes Denken über die erste Säule, deshalb habe die Kommission die Eco-Schemes (Ökoregelungen) vorgeschlagen. Die Landwirte müssten den wirtschaftlichen Erfolg umweltfreundlicher Bewirtschaftung sehen. Timmermans forderte eine breitere Einbeziehung der Gesellschaft und mit der gesamten Lebensmittelkette zu reden. (TS)