Mit ihrem Projekt, „Leg-UniGR: Blueprint for a legal entity for cross-border university alliances” wird der grenzüberschreitende Hochschulverbund ein Jahr lang die Machbarkeit eines eigenen „Rechtsstatus“ für europäische Hochschulallianzen testen. Das Projekt, das von der Universität Luxemburg koordiniert wird, erhält hierfür eine Förderung von 200.000 Euro aus dem EU-Bildungsprogramm Erasmus+.
Die UniGR, die derzeit 30 grenzüberschreitende Studiengänge anbietet, wurde 2008 im Rahmen eines - ebenfalls mit EU-Mitteln geförderten – Interreg-Projekts gegründet und vereint sieben Hochschulen aus der Région Grand Est, dem Großherzogtum Luxemburg, der Région Wallonne und den Bundesländern Saarland und Rheinland-Pfalz. Der UniGR-Verbund hat sich im November 2015 zunächst als Verein nach luxemburgischem Recht konstituiert und verfügt damit über eine eigene Rechtsstruktur, die es ihm ermöglicht, Projekte im Dienste seiner Mitglieder zu tragen und eine gemeinsame Koordination der Zusammenarbeit zu gewährleisten. Die UniGR will mit ihrer Beteiligung an der Schaffung eines gemeinsamen Hochschul- und Forschungsraums in der Großregion auch ein Modell für Europa und auf internationaler Ebene sein. Aus Rheinland-Pfalz sind die Universität Trier und die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) beteiligt.
Neben den vier Projekten, die einen möglichen Rechtsrahmen für Europäische Allianzen erproben, wurden weitere sechs Projekte ausgewählt um den Nutzen eines ergänzenden Gütesiegels für gemeinsame europäische Abschlüsse zu eruieren. Auch hierbei handelt es sich um ein zentrales Vorhaben der EU-Kommission im Hochschulbereich.
Zu den Herausforderungen und Erfolgen der sogenannten „Europäischen Hochschulen“, ganz Europa umspannende Netzwerke, deren Aufbau seit 2019 europäisch gefördert wird, hat der wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments (EP) eine Studie erstellt, die am 24. Januar 2023 dem Ausschuss für Bildung und Kultur (CULT) des EP vorgestellt wurde. Die Studie nimmt eine erste Bewertung der Initiative „Europäische Hochschulen“ vor und geht u.a. auf die Finanzierung, die Governance sowie rechtliche und administrative Hürden ein.
Eine der bereits seit der ersten Auswahlrunde 2019 geförderten „Europäischen Hochschulen“ ist die FORTHEM Allianz unter der Beteiligung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Die Ausschreibung zu den aktuell ausgewählten Pilotprojekten war allerding ausdrücklich auch für andere Formen europäischer Hochschulverbünde geöffnet. Hierdurch bietet sich die besondere Möglichkeit, dass andere europäische Allianzen nun beispielweise von der langjährigen Erfahrung der UniGR in der Hochschulkooperation profitieren können. (MK)