Vor dem Hintergrund des 11. Petersburger Klimadialogs hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 28. April 2020 in einer Videobotschaft dafür ausgesprochen, den europäischen Grünen Deal als Kompass aus der Coronakrise zu nutzen. Mit dem Grünen Deal könne die Europäische Union die Pandemie als Chance nutzen, um die Volkswirtschaften anders zu gestalten, sagte sie.
Mit dem Grünen Deal werde es gelingen, sowohl die Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft als auch die Lebensqualität zu verbessern. „Jetzt, wo wir planen, Milliarden von Euro zu investieren, um unsere Wirtschaft und Arbeit wieder anzukurbeln, sollten wir nicht in alte umweltschädliche Gewohnheiten verfallen“ sagte von der Leyen. „Wir können unsere Gesellschaft und unseren Planeten gesünder machen“, indem mit dem Grünen Deal auf saubere Verkehrsmittel, energieeffizientes Wohnen, nachhaltige Lebensmittel, Wiederverwendung von Materialien und Dekarbonisierung der Stahlproduktion gesetzt werde. Die Kommissionspräsidentin warnte, die Klimaerwärmung werde zunehmen, wenn an fossilen Brennstoffen festgehalten werde.
Der für den Grünen Deal zuständige Vizekommissionspräsident Frans Timmermanns hatte bereits am ersten Tag des Klimadialogs betont, dass die mit dem Grünen Deal verbundenen Ausrichtung auf Klimaneutralität Europas Wachstumsstrategie ist. Im Rahmen der Videokonferenz zum Petersburger Klimadialog hielt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Grünen Deal sowie der Anhebung der Klimaziele der EU bis 2030 fest und sprach sich für eine CO2-Bepreisung aus.
68 in der „Stiftung 2°“ zusammengeschlossene deutsche Unternehmen hatten sich im Vorfeld des Klimadialogs für eine Umsetzung des Grünen Deals ausgesprochen. Einer Studie der Beratungsunternehmen Vivid Economics und Financing for Biodiversity (F4B) zufolge hat Deutschland im EU-Vergleich jedoch am meisten Rettungshilfe für umweltschädliche Produktionsweisen bereitgestellt.
Bedingt durch die Coronakrise und der daraus resultierenden Verschiebung der COP26 auf 2021 kommt dem Petersberger Klimadialog eine besondere Bedeutung zu. Das Format findet seit dem Scheitern des Kopenhagener Gipfels 2009 jährlich statt (TS).
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