Vor dem europäischen Gipfel am 15. und 16. Oktober 2020 hat die Kommission am 15. Oktober 2020 eine Empfehlung zu „Vorkehrungen für die Strategien zur Impfung gegen COVID-19 und die Bereitstellung von Impfstoffen“ veröffentlicht. Ziel ist es, mit frühzeitigen Vorkehrungen für die nächsten Schritte einen weiteren allgemeinen Lockdown zu verhindern. Bei ihrer außerordentlichen Tagung am 2. Oktober 2020 hatten die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten Rat und Kommission daher aufgefordert, die Koordinierungsbemühungen in Sachen Impfstoff zu intensivieren.
Sobald der Impfstoff entwickelt ist, wird er allen Mitgliedstaaten gleichzeitig zur Verfügung stehen und zwar quantitativ abhängig von der Bevölkerungsgröße. Zu Beginn der Bereitstellung wird die Anzahl der Dosen jedoch begrenzt sein. Mit der Impfstrategie will die Kommission daher den Mitgliedstaaten Empfehlungen für die nationalen Impfkampagnen an die Hand geben.
Als prioritäre Gruppen werden beispielhaft und ohne Rangfolge
- Gesundheits- und Pflegepersonal,
- über 60-jährige,
- Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko,
- systemrelevantes Personal,
- Menschen, die die Abstandsregeln nicht einhalten können
- sowie stärker benachteiligte gesellschaftliche Gruppen
genannt.
Zudem sollten die Mitgliedstaaten sicherstellen,
- dass die Impfdienste sowohl personell als auch mit medizinischer Ausrüstung und Schutzausrüstung in der Lage sind, den Impfstoff zu verabreichen;
- dass der Zugang zum Impfstoff problemlos möglich ist und dieser erschwinglich;
- dass die Kapazitäten für den Kühltransport und die Kühllagerkapazitäten ausreichen.
Einen besonderen Schwerpunkt legt die Kommission auf kommunikative Maßnahmen. Es sei unerlässlich, dass in der Bevölkerung Vertrauen aufgebaut werde in Bezug auf den Nutzen und die Risiken des künftigen COVID-19-Impfstoffs.
Jeder Impfstoff muss von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen werden. (jbs)
https://ec.europa.eu/germany/news/20201015-verteilung-impfstoff_de