| Digitale Bildung

Weg für Europäisches Jahr der Kompetenzen (European Year of Skills) geebnet

Am 7. März 2023 einigten sich der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament (EP) informell über das Europäische Jahr der Kompetenzen. Das Jahr beginnt mit dem Europatag am 9. Mai 2023 und endet am 8. Mai 2024.
© European Union, 1995-2023

Hauptziel des Europäischen Jahres ist, Umschulungen und Höherqualifizierungen zu fördern. Diese sollen die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken, qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und Qualifikationslücken und -defizite überwinden. Die erlangten Qualifikationen sollen zur Bewältigung des doppelten grünen und digitalen Wandels beitragen.

Durch den grünen Wandel könnten bis 2030 bis zu einer Million zusätzlicher Arbeitsplätze in der EU entstehen, jedoch haben die Unternehmen häufig Schwierigkeiten, Arbeitskräfte mit den erforderlichen Qualifikationen zu finden: zwischen 2015 und 2021 verdoppelte sich der Arbeitskräftemangel in Schlüsselsektoren und -berufen für den grünen Wandel. Gleichzeitig zeigt der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, dass vier von zehn Erwachsenen und jeder dritte Erwerbstätige in Europa nicht über grundlegende digitale Fähigkeiten verfügen.

Mats Persson, schwedischer Minister für Bildung, über das Jahr der Kompetenzen: „Dieses Europäische Jahr kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Es besteht Handlungsbedarf, um den Arbeitskräftemangel zu beheben und den Menschen zu helfen, einen hochwertigen Arbeitsplatz zu finden. Das Europäische Jahr der Kompetenzen ist das perfekte Instrument, um öffentliche und private, nationale und europäische Initiativen zu fördern, die Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen.“

Die EU setzt sich mit dem Digitalen Kompass 2030 zum Ziel, dass bis 2030 mindestens 80 Prozent aller Erwachsenen über digitale Grundkenntnisse verfügen und 20 Millionen Fachkräfte in der Informations- und Kommunikationstechnologie in der EU beschäftigt sein werden. Insbesondere Frauen sollen gefördert werden, in solche Berufe einzusteigen. Zudem sollen mehr junge Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen aus benachteiligten Verhältnissen und Vertriebene, einschließlich Flüchtlingen aus der Ukraine, in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Das Europäische Jahr der Kompetenzen wird auch zum „Green Deal Industrial Plan“ beitragen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen CO2-neutralen Industrie zu verbessern und die Klimaneutralität zu fördern.

Diverse EU-Finanzierungsinstrumente, wie der Europäische Sozialfonds+(ESF+), die Aufbau- und Resilienzfazilität, das Programm Digitales Europa, Horizon Europe und Erasmus+ unterstützen die Mitgliedstaaten bei ihren Investitionen in die Aus- und Weiterbildung.

Veranstaltungen, wie etwa Konferenzen oder Forumsdiskussionen, sind zur Förderung der Debatte über die Rolle und den Beitrag der Qualifikationspolitik geplant. Gleichzeitig sollen die Veranstaltungen öffentlichen, privaten und dritten Akteure dienen, sich über Finanzierungsmöglichkeiten, Maßnahmen und Ansätze auszutauschen. Kommunikations- und Sensibilisierungskampagnen zu EU-Initiativen für Weiter- und Umschulung sollen ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Jahres der Kompetenzen sein.

Das Europäische Jahr der Kompetenzen wurde am 14. September 2022 von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union angekündigt. Die Umsetzung dieser Ankündigung erfolgt durch einen Beschluss des EP und des Rates der Europäischen Union (Rat). Die am 7. März erzielte informelle Einigung muss nun vom Plenum des Europäischen Parlamentes und anschließend vom Rat der Europäischen Union angenommen werden. (AK)

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