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Weitere Auszeichnung des ERC für rheinland-pfälzische Forscher

Erneut können sich rheinland-pfälzische Forscher über einen großen Erfolg freuen: Prof. Dr. Johannes Herrmann, TU Kaiserslautern (TUK) und Prof. Dr. Holger Frey, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), wurden in dieser Woche jeweils mit dem renommierten „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates (ERC) ausgezeichnet. Der „Advanced Grant“ ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro die am höchsten dotierte Förderung des ERC und wird an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die über langjährige Forschungserfahrung verfügen und eine anerkannte Forschungsbilanz vorweisen können.
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Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch gratulierte den beiden Forschern herzlich zu dieser hohen Auszeichnung: „Die beiden Wissenschaftler aus Rheinland-Pfalz haben sich mit ihren exzellenten Projekten in einem Wettbewerb herausragender europäischer Forscherinnen und Forscher durchgesetzt. Das ist ein eindeutiger Beleg für die hohe Qualität der Forschungsarbeit gerade auch im Bereich der lebenswissenschaftlich-biotechnologischen Forschung und für mich ein deutliches Signal für die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit unserer rheinland-pfälzischen Forschungslandschaft – auch im internationalen Vergleich. Die Auszeichnungen des ERC führen erneut die Potenziale im gesamten Land vor Augen. Wir werden Rheinland-Pfalz zu einem weltweit führenden Biotechnologiestandort weiterentwickeln“, so Clemens Hoch.

Prof. Dr. Herrmann, ist Professor für Zellbiologie an der TUK und wird mit der Förderung des ERC in den nächsten fünf Jahren seine Forschung zur Funktionsfähigkeit von Zellen voranbringen. Im Mittelpunkt dieses Vorhabens stehen die Prozesse in Zellen, deren Störung zu vorzeitiger Alterung und zur Entstehung von Krankheiten wie beispielsweise Parkinson führen können. Prof. Dr. Holger Frey, Professor für Organische und Makromolekulare Chemie an der JGU, erhält die Förderung für seine Forschung im Bereich Nanomedizin. Er arbeitet daran, Arzneistoffe besser vor einem raschen Abbau im Körper oder unerwünschten Angriffen des Immunsystems zu schützen. Hierfür wird ein Verfahren, die PEGylierung eingesetzt. Dieses sorgt dafür, dass der Körper Wirkstoffe, wie zum Beispiel mRNA-Impfstoffe, nicht als unerwünschte Fremdsubstanzen betrachtet, die er schnell abbauen und ausscheiden muss. Dieser Schutzeffekt droht jedoch unwirksam oder sogar ins Gegenteil verkehrt zu werden, weil immer mehr Menschen Antikörper gegen die hierfür genutzte Substanz Polyethylenglykol (PEG) ausbilden.

Bereits vor einigen Wochen konnten Forscher der beiden Hochschulen schon einmal Erfolge in Auswahlverfahren des ERC aufweisen: An die TUK gingen ein „Consolidator“ und ein „Starting Grant“, an die JGU ein „Consolidator Grant“.

In der aktuellen Auswahlrunde zu den Advanced Grants 2021 wurden insgesamt 253 Förderungen mit einem Gesamtbudget von 624,6 Millionen EUR vergeben. Die Erfolgsquote der aktuellen Auswahlrunde betrug 14,6 Prozent. Die meisten „Advanced Grants“ (61) gehen nach Deutschland, gefolgt von Forschern aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Frankreich. Sofern das Vereinigte Königreich (VK) zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Fördervereinbarung nach dem Brexit nach wie vor nicht zu „Horizont Europa“, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, assoziiert ist, könnten die Forscherinnen und Forscher aus dem VK nur dann gefördert werden, wenn sie an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung in der EU oder einem zu Horizont Europa assoziierten Staat arbeiten. Die Nationalität der Forschenden ist für eine Förderung nicht relevant. (MK)

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