| Klimawandel

Weltklimarat mahnt zum sofortigen Handeln

Am 20. März 2023 hat der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC, auch als Weltklimarat bezeichnet) seinen sechsten Synthesebericht zum vergangenen Bewertungszyklus veröffentlicht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt haben den aktuellen Forschungsstand zum Klimawandel zusammengetragen und ausgewertet. Der Bericht verdeutlicht, dass die Erderwärmung nicht auf 2°C oder gar nur 1,5°C begrenzt werden kann, wenn die Staaten ihre Maßnahmen zur Emissionsreduktion nicht deutlich verstärken.
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Der erste Teil des Berichts beschreibt den derzeitigen Stand und die Entwicklungen. Im Zeitraum von 2011 bis 2020 lag die Erdoberflächentemperatur um 1,1°C höher als in der Zeit von 1850 bis 1900. Grund dafür sind die immer noch zunehmenden Emissionen von Treibhausgasen. Das hat zu weitverbreiteten und schnellen Veränderungen in der Atmosphäre, im Ozean, in der Kryosphäre und der Biosphäre geführt. Die Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel ist in allen Sektoren und Regionen vorangeschritten, jedoch gibt es auch Anpassungslücken und Fehlanpassungen.

Anschließend setzt sich der Bericht mit dem zukünftigen Klimawandel und den Risiken sowie langfristigen Maßnahmen auseinander. Die Verfasserinnen und Verfasser halten es für wahrscheinlich, dass die globale Erderwärmung um 1,5°C spätestens im nächsten Jahrzehnt erreicht wird. Die fortgesetzte Erderwärmung wird den Projektionen zufolge den globalen Wasserkreislauf weiter intensivieren, einschließlich seiner Variabilität, der globalen Monsun-Niederschläge und sehr nasse und sehr trockene Wetter- und Klimaereignisse und Jahreszeiten. Besonders betroffen werden davon die schwächsten Menschen und Ökosysteme sein.

Im dritten und letzten Abschnitt verdeutlicht der Bericht die Dringlichkeit eines zeitnahen, schnellen und weitreichenden Wandels in allen Sektoren und Systemen, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern. Gleichzeitig appelliert der Weltklimarat an die Regierungen, wirksame Klimamaßnahmen durch politische Entschlossenheit, gut abgestimmte politische Steuerung und Koordination auf allen Ebenen, institutionelle Rahmenbedingungen, Gesetze, Konzepte, Strategien und einen verbesserten Zugang zu Technologien zu ermöglichen. Hierfür müssen klare Ziele geschaffen und auch erheblich mehr finanzielle Mittel aufgebracht werden.

Die EU-Kommission begrüßt den IPCC-Bericht und fordert alle Parteien auf, ihre Ambitionen zu verstärken und ihren Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen nachzukommen. Sie bekräftigt außerdem ihre Absicht, im Kampf gegen den Klimawandel weiterhin eine Vorreiterrolle einzunehmen, indem sie ihre Bemühungen um eine klimaneutrale und klimaresistente EU fortsetzt und den Übergang zu sauberer Energie beschleunigt.

Eine Version des Berichts in englischer Sprache finden Sie auf der Webseite des IPCC hier. Eine Zusammenfassung in englischer Sprache dort. Die Hauptaussagen dieser Zusammenfassung können Sie unter diesem Link in deutscher Sprache abrufen. (JH)

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