Für das laufende Jahr erwartet die Kommission in ihrer aktuellen Winterprognose einen Anstieg des Euroraum-Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,0 Prozent (zum Vergleich: Herbstprognose: 4,3 Prozent). Für 2023 wird ein Zuwachs von 2,7 (2,4) Prozent prognostiziert. Die Inflation sieht die Kommission 2022 bei 3,5 (2,2), 2023 aber nur noch bei 1,7 (1,4) Prozent. Die Kommission geht davon aus, dass die Inflation im ersten Quartal 2022 einen Höchststand von 4,8 Prozent erreichen und bis zum dritten Quartal über drei Prozent bleiben wird. Da der Druck durch die Versorgungsengpässe und die hohen Energiepreise nachlassen werde, erwartet die Kommission, dass die Inflation im letzten Quartal des Jahres auf 2,1 Prozent zurückgeht, bevor sie im Laufe des Jahres unter das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) fallen wird.
Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut Kommissionsprognose im laufenden Jahr um nur noch 3,6 (4,6) Prozent steigen und 2023 um 2,6 (1,7). Frankreich traut die Kommission derzeit 3,6 (3,8) und 2,1 (2,3) Prozent Wachstum zu. Italiens voraussichtliche Wachstumsraten werden mit 4,1 (4,3) und 2,3 (2,3) Prozent veranschlagt. Spaniens Wirtschaft wird laut Kommission im laufenden Jahr um
5,6 (5,5) und 4,4 (4,4) Prozent wachsen. Die deutliche Senkung der deutschen Wachstumsprognose für 2022 begründet die Kommission mit einer weiterhin hohen Inflationsrate, wodurch der private Konsum zu Jahresbeginn voraussichtlich gedämpft bleiben dürfte, insbesondere bei Dienstleistungen.
Darüber hinaus würden die Exporte weiterhin unter Lieferkettenstörungen leiden. Zudem werde die Aktivität wahrscheinlich auch durch krankheitsbedingte Fehlzeiten gebremst werden. Für das erste Quartal 2022 sagt die Kommission eine BIP-Stagnation voraus. (UV)